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Der Sonnenwolf

Der Sonnenwolf - Ausgabe 157

Published 13 days ago • 6 min read

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe! Diesmal mit:

+ Max über Träume und Roboter (Buchprojekt)

+ Marcel über einen Zustand

+ René über Identifikation

+ Die petersche Musikempfehlung

+ Meme der Woche

11: Uff, ich bin also bloß ein Roboter?

Nein, du bist eine Modulation der Allmacht. Dein Körpergeist ist böse formuliert ein Roboter, aber du bist nicht dein Körpergeist. Es ist genau diese Überidentifikation mit dem Körpergeist, die zu allerlei Problemen führt. Gehen wir nochmal zurück zur Traum-Analogie:

Wenn du des Nachts träumst, wer ist dann für die Handlungen der Akteure im Traum verantwortlich? Dein Geist – schließlich ist der ganze Traum eine Aktivität deines Geistes; alle Akteure in der Traumwelt sind Modulationen deines Geistes, Wellen in deinem mentalen Meer. Genauso ist Gott für deine Handlungen im Wachzustand verantwortlich – denn du bist eine Modulation seines Geistes, eine Welle im Ozean des Seins.

Genauso wie in deinen Träumen alles eine Aktivität deines Geistes ist, so ist im Wachzustand alles eine Aktivität Gottes Geistes. Während du in deinen Träumen EINE Perspektive auf deine Traumwelt – also dein Traum-Alter-Ego – hast, hat Gott Milliarden von Perspektiven auf seine Traumwelt – nämlich alle Lebewesen, die jemals gelebt haben, die jetzt leben und die noch leben werden.

Genauso wie in deinen Träumen auch “Materie” vorkommt, beispielsweise das Haus, in dem dein Traum spielt, so kommt auch in Gottes Traum “Materie” vor, z.B. der Stuhl auf dem du gerade sitzt. “Materie” ist also eine bestimmte Kategorie von mentaler Aktivität, ein Anteil des Traumes. Vergleiche das mal mit den Aussagen der Quantenwissenschaft und du wirst feststellen, dass sich deren Erkenntnisse mit dieser Aussage decken. In ultimativer Analyse gibt es keine Materie – es gibt nur eine Kategorie von Wahrnehmungen, die wir als Materie konzeptualisieren.

Diese Wahrnehmungen, z.B. die Sinneseindrücke die wir im Wachzustand als Haus konzeptualisieren oder das Haus in deinem Traum, sind mentale Aktivität des Träumers – genauso wie die Perspektive auf das Haus mentale Aktivität des Träumers ist. Sowohl dein Traum-Alter-Ego als auch das Haus in deinem Traum ist die Aktivität deines Geistes. Sowohl dein Körpergeist als auch das Haus im Wachzustand ist die Aktivität Gottes Geistes. Und natürlich ist auch dein Traumschlaf eine Aktivität Gottes – denn der träumende Körpergeist ist ja seine Aktivität. Dein Traum ist also eine zweite Traumebene in Gottes Traum.

Du bist eine Aktivität Gottes, so wie alle Charaktere in deinen Träumen deine mentalen Aktivitäten sind. Oder, in weniger bombastischer Sprache, du bist ein Naturprozess, eine Aktivität von Mutter Natur, ein Anteil ihres Evolutionsprozesses; eine Welle im Ozean des Bewusstseins. Und es ist nicht die Welle, die den Ozean hat – sondern es ist der Ozean, der die Wellen hat. Mit anderen Worten: Lebewesen haben kein Bewusstsein, sondern Bewusstsein hat Lebewesen; so wie ja nicht der Traum-Akteur den Träumer, sondern der Träumer seine Traum-Akteure hervorbringt.

Du bist also weiss Gott kein Roboter – aber du kannst deinen Körpergeist zu einem gewissen Grad ähnlich einem Roboter programmieren. Viele Programme deines Körpergeistes entspringen seiner Sozialisierung und sind Stand jetzt nunmal so wie sie sind, aber du kannst enorm viel an seiner Programmierung ändern bzw. ergänzen, unter anderem mittels Autosuggestionen und dergleichen. Aber woher kommen deine entsprechenden Gedanken? Wer ist der Urheber dieser neuen Programmierung?

12: Ein Roboter, der an seiner eigenen Programmierung arbeitet, kann das ja nur tun, weil er vorher entsprechend programmiert wurde. Dass er seine eigene Programmierung optimiert, ist also der Wille seines Herstellers, ausagiert durch ihn selbst. Meinst du das?

– Antwort in der nächsten Ausgabe –

Max

Alles steht und fällt

In diesem Moment noch ist alles wunderbare vorhanden,

Gut zu sehen die Festlichkeit im Schmuck der Girlanden,

Tanz und Freude breiten sich täglich aus in den Herzen,

Doch was wären diese Gefühle bloß ohne Schmerzen.

Schätzen soll man etwas, wenn man es bei sich trägt,

Nicht erst, wenn es das Schicksal dir aus der Hand schlägt,

Doch manches ist besser dran, wenn es hinunter fällt,

Und in tausend kleine Splitter vor deinen Füßen zerschellt.

Aus den Stücken der furchtbar hässlichen Tasse, dem Teller und der Vase,

Entwickelt sich ein Umdenken in dir, es beginnt nach der Trauer eine neue Phase,

In der du beginnst aus den alten Teilen ein neues Kunstwerk zusammenzusetzen,

Verschönert noch mit weiteren Farben und des Stoffes bunten Fetzen.

Dieser Zusammenschluss ist nun deine eigene Kreation,

Noch ein paar mehr zerstörte Gegenstände und verlorene Seelen,

Umgeformt, geschliffen, poliert und schöner als Juwelen,

Ergibt dies alles einen der höchsten Welt angemessen Thron.

Marcel

Identifikation

Identität ist das was einen Menschen ausmacht, Identifikation sind die Gruppen und Eigenschaften mit denen sein Ego eine Bindung eingegangen ist. Ein Teil meiner Identität ist dass ich ein Mann bin, ich identifiziere mich aber nicht damit. Das heißt nicht, dass ich plötzlich zum Regenbogenmenschen mutiert bin und Männlichkeit dekonstruieren will um das Patriarchat zu stürzen. Es bedeutet lediglich, dass ich mich nicht persönlich angegriffen fühle, wenn irgendein anderer Mann von Frauen gedemütigt wird.

Und in genau dieser Feststellung liegt viel Potential für ein besseres Weltverständnis. Die allermeisten Menschen sind sich ihrer Identifikationen nämlich überhaupt nicht bewusst. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit sich wahlweise mit arabischen Frauen, schwarzen Ghettobewohnern, amerikanischen Incels oder der russischen Föderation zu identifizieren.

Zuerst kommt die Identifikation, dann die Rationalisierung. Sei es, dass wir ja alles Menschen seien, Hunde auch Lebewesen sind oder Russland ganz natürliche Eigeninteressen vertritt. Dabei fällt es dem Menschen nicht auf, dass seine abstrakten Solidaritätskriterien nur selektiv angewandt werden.

Ich bin kein egomanischer Libertärer, der die Identifikation mit einer Gruppe prinzipiell ablehnt. Ich will aber darauf hinweisen, dass es zwischen einem selbst und den Gruppen, mit denen man sich identifiziert, ein gesundes Verhältnis geben sollte. Und vor allem sollte man auch tatsächlich Teil der Gruppe sein.

Das ist auch genau der Grund warum ich Fußball intellektuell nicht greifen kann. Ich verstehe einfach nicht warum man anderen Männern beim Erfüllen ihres Arbeitsvertrages zujubelt. Diese Fußballmillionäre und -funktionäre interessieren sich doch abseits des Stadions einen feuchten Kehricht für ihr Publikum. Und das machen sie nicht zuletzt durch allerlei Regenbogenpropaganda mehr als deutlich. Und dennoch jubeln ihnen Leute zu, die oftmals selbst kein Fußball spielen und niemals die Chance haben werden für ihre Lieblingsmannschaft aufgestellt zu werden.

Gesunde Gruppenidentifikationen aber bedingen Mitgliedschaft und einen positiven Austausch zwischen der Gruppe und dem Individuum. Wer meint er müsse sich für eine bestimmte Gruppe einsetzen, der sollte sich unbedingt fragen was diese ihm jenseits von moralischem Zwang anzubieten hat.

Oftmals aber ist die real existierende Gruppe nur ein Proxy für die Identifikation mit einer Idee, einer Tugend oder einer bestimmten Eigenschaft, die sich derjenige nicht eingestehen will. Minderwertigkeitskomplexe, Ohnmachtsgefühle und Machtlosigkeit können dazu führen sich mit Gruppen zu identifizieren, denen man unterbewusst dieselben Attribute attestiert.

Oder anders ausgedrückt - wer links ist, der hat die Kontrolle über seine Gruppenidentifikationen verloren.

Ich wünsche mir, dass sich der Leser wirklich mal hinsetzt und überlegt welchen Gruppen er alles objektiv angehört und mit welchen er sich subjektiv verbunden fühlt. Dazu gehören natürlich Dinge wie die eigene Nation aber auch die Hausgemeinschaft in der man wohnt, die Familie, die Gruppe der Steuerzahler, Autofahrer, PC-Besitzer, und die Gemeinschaft der Abonnenten des Lieblings-Youtubekanals.

Reflektiere deine Gruppenzugehörigkeiten indem du hineinfühlst wie es wäre, wenn jemand aus der jeweiligen Gruppe von jemanden aus der Außengruppe angegriffen wird. Wie empfindest du, wenn eine Frau einen Mann schädigt? Wie empfindest du, wenn ein Fahrradfahrer ein fremdes Auto demoliert? Was empfindest du wenn Youtuber X deinen Lieblingsyoutuber Y öffentlich schmäht? Wenn du dabei starke Emotionen wahrnehmen kannst ist das ein Hinweis auf eine Identifikation mit der Gruppe.

Da ist nichts Schlimmes, aber du darfst diese Identifikation hinterfragen. Würden andere Männer sich aufgrund ihres Geschlechtes solidarisch zeigen? Würde dich der Bund der Steuerzahler unterstützen wollen, wenn du von einem Obdachlosen angepöbelt wirst? Würden sich die arabischen Frauen persönlich bei dir bedanken, weil du die islamische Praxis der Verschleierung kritisierst?

Gemeinschaft und das Gefühl der Verbundenheit sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Daseins. Und gerade wir, die uns auf die Fahne geschrieben haben bewusst zu leben, sollten auch diesen Bereich mal bewusst durchleuchten und gegebenenfalls einseitige Bindungen auflösen. Was in toxischen, zwischenmenschlichen Beziehungen meist recht offensichtlich ist, bleibt bei der Beziehung Individuum-Gruppe aufgrund seiner eher abstrakten Natur oftmals verborgen.

Zeit dies aufzudecken und Raum für wirklich gesunde Gruppen und Gemeinschaften zu schaffen.

– René

Die petersche Musikempfehlung: CAELI CONCEPT - These Cold Woods (feat. Cyrielle VAILLANT & Rémy POCQUET)

Das Meme der Woche:

Wenn dir diese Ausgabe gefallen hat, teile sie bitte mit deinen Leuten und ermutige so mehr Menschen, ihren eigenen Verstand zu benutzen.

Der Link zum Teilen: https://bit.ly/3mwq47H

Als Dankeschön für die kostenlose Anmeldung gibt es einen Abschnitt aus dem Kapitel "Der Sonnenwolf" aus Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand automatisch als PDF ins Postfach.​

Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Marcel

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