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Der Sonnenwolf

Der Sonnenwolf - Ausgabe 151

Published about 1 month ago • 5 min read

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe! Diesmal mit:

+ Max über Träume (Buchprojekt)

+ Marcel über Hin und Her

+ René über Umdenken

+ Die petersche Musikempfehlung

+ Meme der Woche

5: Willst du mir damit sagen, dass Gott uns und unsere Welt träumt und wir dann nachts im Traumschlaf das Gleiche in klein tun?

Exakt. Dein Körpergeist, mein Körpergeist, der Hund, die Blume, alle Lebewesen sind Perspektiven Gottes auf seinen eigenen Traum, so wie dein Traum-Ich deine Perspektive auf deinen Traum ist. Gottes Traumwelt ist das Universum und die Akteure in dieser Traumwelt sind die Lebewesen. Gott erträumt uns als individuelle Akteure in und individuelle Perspektiven auf seinen großen Traum – und wir Menschen machen nachts das Gleiche in klein. Unsere Individualität ist also Ausdruck von Gottes Einheit – alles besteht aus bzw. ist eine Aktivität oder Modulation von Gottes unteilbarem Geist, so wie in deinem nächtlichen Traum alles die Aktivität deines unteilbaren Geistes ist. Das unteilbare Ganze drückt sich in zahllosen Formen und Farben aus und verändert sich fortlaufend – und bleibt dabei immer eins. Das ist das nonduale Verständnis, formuliert in einfacher Sprache.

Der Haken an derartig einfachen Formulierungen ist, dass viele Menschen bei dem Begriff ‘Gott’ sofort abschalten bzw. die gesamte Aussage rund um diesen Begriff aufgrund ihrer Assoziationen direkt in die Schublade Schwurbelei stecken. Deswegen ist es wichtig, zu definieren, was mit dem Begriff ‘Gott’ gemeint ist – und immer wieder zu erinnern, dass Wörter verbale Symbole und nicht die Sache selbst sind.

Wenn ich ‘Gott’ sage, dann meine ich damit die Ursubstanz, aus der alles besteht, in der alles auftritt und die alles wahrnimmt. Gott in diesem Sinne ist also ein Synonym für Bewusstsein oder Wahrnehmung oder Existenz. Jenseits von Konzepten sind Bewusstsein, Wahrnehmung und Existenz ein und dasselbe – und das ist Gott. Du bist dir deiner Warhnehmungen bewusst und nichts außer deinen Wahrnehmungen existiert tatsächlich für dich und du bist dieses Wahrnehmen – und so geht es jedem Lebewesen, auch wenn die meisten Menschen so in ihren mentalen Konstrukten, in ihren Konzepten, gefangen sind, dass sie das nicht erkennen können. Wobei Konzepte natürlich auch nur aus Wahrnehmung der entsprechenden Gedanken bestehen.

Wenn du jetzt im Duden die Bedeutung der vier Wörter ‘Gott’, ‘Bewusstsein’, 'Wahrnehmung' und ‘Existenz’ nachschlägst, sind die dort genannten Wortbedeutungen natürlich nicht gleich. Wir operieren hier an der Grenze von Sprache – und müssen deswegen immer wieder zum Tatsächlichen zurückkehren, um uns nicht in sinnloser Kognition zu verlieren.

Wie gesagt, Worte sind Symbole – deswegen hat ein und dieselbe Sache in unterschiedlichen Sprachen unterschiedliche Namen. Wir müssen uns auf unmittelbar erlebbare Sachverhalte und funktionale Zusammenhänge fokussieren, um uns nicht im Sprachwirrwarr zu verlieren. Ein ganz simples Beispiel für “unmittelbar erlebbare Sachverhalte und funktionale Zusammenhänge” ist die Schwerkraft. Ihre Wirkung ist unabhängig von Sprache erlebbar und wird tagtäglich auch von Lebewesen erlebt, die überhaupt nicht sprechen und daher auch nicht konzeptionell denken können.

Und genauso ist es eben auch mit Gott, Bewusstsein, Brahman, Existenz, Wahrnehmung oder welchen Namen auch immer du dem essentiellen Selbst geben willst. Wir sind und nehmen wahr, das ist selbstevident – und das ist Gott.

Wenn du Gott als Synonym für Bewusstsein und beides als ‘die Ursubstanz, aus der alles besteht, in der alles auftritt und die alles wahrnimmt’ definierst, was ist dann mit Gottes Allmacht? Allmacht ist doch vermutlich das Attribut, das Gott am allermeisten zugesprochen wird.

– Antwort in der nächsten Ausgabe –

Max

Viel Haben, kein Brauchen

Viel Haben, kein Brauchen,

Und immer aus dem Kopfe rauchen.

Dem neuen Flackern zum Opfer fallen,

Die Stirn gegen die Wand knallen.

Überall zur gleichen Zeit verschwinden,

Sich nie mit dem Moment verbinden,

Rennen, jagen und auch drauf schießen,

Kannst du jemals diese Beute genießen?

Hin und her, hinauf und wieder hinab,

Es wird ein vermeintlich hohes Ziel ersonnen,

Die Eindrücke, die halten auf Trab,

Doch eigentlich musst du woanders ankommen.

Eine leichte und simple Lösung als Reform,

Ein bisschen abseits der zu bunten Norm,

Feuer, Luft, die Erde und glänzendes Wasser,

Machen das Leben manchmal viel unblasser.

Marcel

Moskau

Die Meinungen über die Verursacher gehen auseinander, genauso wie die moralischen Bewertungen, aber in einer Hinsicht ist sich das gesamte Internet einig - es muss unbedingt eine Moralkeule geschwungen werden.

Da gibt es die eine Fraktion, die zuallererst ihre tiefe Trauer und ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen muss, für Leute die sie nicht kennt und mit denen sie nichts, aber auch rein gar nichts zu tun hat, und die sich im Gegenzug einen Scheißdreck für sie interessierten, wenn ähnliches hierzulande passieren würde.

Dann gibt es noch die Leute, die meinen sie müssten unbedingt für die Russen agitieren, teilweise weil sie das Märchen vom unbesiegbaren Iwan glauben, der nur deswegen so arm ist und zur Gewalt greifen muss weil der Westen ihn dazu nötigt, oder weil sie aus simplen Antiamerikanismus und reinstem dualistischen Denken meinen das Neozarentum sei die Antithese zum linksdegenerierten Westen.

Und dann gibt es natürlich noch den Linkskrebs, der im Prinzip nur das nachplappert was irgendwelche Nato-Denkfabriken heucheln, wobei die Stoßrichtung natürlich gegen rechts gerichtet ist, aktuell vertreten durch putinversteherische AfD-Sympathisanten.

Primitive Besserwisserei, naiv-infantiles eindimensionalem Denken und Herabsetzung mittels altkluger Definitionen prägen diese Schlammschlacht. Dabei gibt es hier eigentlich nichts zu diskutieren und überhaupt muss ich mich selbst dafür tadeln mich mit diesem vorhersehbaren Unsinn auseinandergesetzt und somit Zeit verschwendet zu haben.

Wie aber sollten wir all das, meiner Meinung nach, bewerten?

Dazu ein paar einfache Fakten:

1. Menschen haben sich schon immer gegenseitig getötet. Das ist zwar nicht der alltägliche Normalfall, historisch betrachtet aber die Regel.

2. Ich bin kein Russe, Ukrainer, Moslem oder in sonst irgendeiner Weise tangiert.

3. Niemand, wirklich niemand, der irgendeinen Einfluss auf die Geschehnisse ausüben kann interessiert sich für das was ich darüber denke oder moralisch urteile

Moral dient der Verringerung von Reibungsverlusten innerhalb einer Gemeinschaft, sie existiert daher immer nur in Relation zu eben jener Gemeinschaft und ist niemals absolut. Deswegen ist auch so unsinnig Dinge moralisch bewerten zu wollen, die vollkommen außerhalb der eigenen Gesellschaft und Lebenswelt stattfinden, in einem fremden Land mit komplett anderen Verhältnissen.

Deswegen sage ich: wir sollten hier überhaupt nichts bewerten. Für uns rechte Deutsche spielt das aktuell keine Rolle und wir sollten nicht den Fehler begehen uns aus irgendwelchen rationalen Erwägungen an irgendeine fremde Macht binden zu wollen. Das nämlich ist der Weg des Schwachen, unser Weg aber sollte es sein zur eigenen Stärke zu finden.

Und dies können wir erreichen indem wir die drei Wirkkreise des menschlichen Daseins erkennen: Individuum, Gemeinschaft, Gesellschaft.

Wer an sich selbst, also auf der individuellen Ebene, arbeitet, der kann seinen Wirkkreis vergrößern, bis er so viel Einfluss hat, dass andere auf ihn hören - der Wirkkreis der eigenen Gemeinschaft. Und wer dort genug Einfluß hat der wird wohl möglich zu höherem berufen und kann durch sein Tun die Gesellschaft oder den Staat formen.

Das aber erfordert das proaktives Handeln innerhalb des eigenen Wirkkreises, und dieser muss entsprechend erkannt werden. Das Gegenteil sind dann diese Helden des Internets, die nicht einmal ihr eigenes Leben im Griff haben aber meinen sich mit Millionen anderer im Internet über Geopolitik zanken zu müssen - wo sie dann auch nicht mehr anzubieten haben als ihre übersozialisierte, dysfunktionale Moral.

Das ist was passiert wenn Menschen außerhalb ihres Wirkkreises und Horizontes agieren. Dabei kann man den eigenen Kreis nur vergrößern indem man in ihm handelt. Für die allermeisten Menschen heißt das Arbeit an sich selbst und an ihren Familien. Man stelle sich nur mal vor wie wenig man unser Volk manipulieren könnte, würde sich der Otto-Normal Deutsche um seinen eigenen Scheiß kümmern statt um Abstrakta wie Klima und globale Gerechtigkeit.

Und damit sind wir wieder bei den Klassikern - Meditation, Sport etc.

Es ist übrigens gerade Frühling geworden. Geht doch mal raus spazieren. Dazu müsst ihr nicht erst bis zur nächsten Sonnenwolfwanderung warten.

– René

Die petersche Musikempfehlung: Car Bomb - Gratitude

Das Meme der Woche:

Wenn dir diese Ausgabe gefallen hat, teile sie bitte mit deinen Leuten und ermutige so mehr Menschen, ihren eigenen Verstand zu benutzen.

Der Link zum Teilen: https://bit.ly/3mwq47H

Als Dankeschön für die kostenlose Anmeldung gibt es einen Abschnitt aus dem Kapitel "Der Sonnenwolf" aus Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand automatisch als PDF ins Postfach.​

Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Marcel

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