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Der Sonnenwolf

Der Sonnenwolf - Ausgabe 152

Published about 1 month ago • 4 min read

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe! Diesmal mit:

+ Max über Allmacht (Buchprojekt)

+ Marcel über Klee

+ Jordan Peterson über Träume

+ Musikempfehlung

+ Meme der Woche

6: Wenn du Gott als Synonym für Bewusstsein und beides als ‘die Ursubstanz, aus der alles besteht, in der alles auftritt und die alles wahrnimmt’ definierst, was ist dann mit Gottes Allmacht? Allmacht ist doch vermutlich das Attribut, das Gott am allermeisten zugesprochen wird.

Wer ist im Kontext deines nächtlichen Traumes allmächtig? Dein ganzer Traum ist eine Aktivität deines Geistes – nur was dein Geist will, existiert bzw. geschieht. Ist dein Geist im Kontext deines Traumes also etwa nicht allmächtig?

Übertrage das wieder eine Ebene nach oben und du hast die Frage nach Gottes Allmacht positiv beantwortet. ‘Die Allmacht’ ist auch ein guter Name für Gott bzw. die Ursubstanz. Oder Energie. Oder einfach Existenz. Aber auch hier müssen wir von den Namen bzw. Symbolen zum Tatsächlichen kommen, sonst bleibt uns nur endloses Herumdefinieren. Die Frage ist also, wie kann ich Gott unmittelbar tatsächlich erleben?

Und wenn die Traumanalogie verstanden wurde, ist die Antwort ja offensichtlich: Du erlebst nie etwas anderes als Gott – in Form seiner Traumwelt samt ihrer Traumakteure, inklusive deinem eigenen Körpergeist. Du bist eine Aktivität seines Geistes, die andere Aktivitäten seines Geistes wahrnimmt – eine Modulation Gottes, die andere Modulationen Gottes wahrnimmt.

Damit ist zwar alles gesagt, aber wird das Gesagte auch verstanden? Es ist wie mit ‘e = mc²’ – leicht gesagt, aber etwas schwerer verstanden. Um ‘e = mc²' zu verstehen, muss man das entsprechende Naturgesetz, die Äquivalenz von Energie und Masse, studieren. Und was muss man studieren, um ‘Gott = alles und jeder’ zu verstehen? Das Sein, das Ist, das Jetzt. Den sich ewig wandelnden gegenwärtigen Augenblick.

Warum? Weil es immer ‘jetzt’ ist – und was immer ist, ist Ewigkeit und Ewigkeit ist Gott. Das Jetzt ist die Schnittstelle zwischen Zeit und Ewigkeit, die eine Medaille, deren zwei Seiten Gott und Individuum heißen, das Portal zwischen der Ursubstanz und ihren Manifestationen.

Und wie können wir das ewige Jetzt untersuchen, studieren, erforschen? Indem wir ihm unsere Aufmerksamkeit widmen. Indem wir prüfen, was seine Elemente sind und was die Essenz dieser Elemente ist. Tu das jetzt. Frage dich, aus welchen Elementen dieser Augenblick besteht und aus was diese Elemente bestehen – und keine Sorge, es ist immer ‘jetzt’, du kannst diese Untersuchung also jederzeit fortführen, wiederholen und überprüfen.

Also, woraus besteht das ewige Jetzt? Im Wachzustand aus Welt, Körper und Geist – mit anderen Worten aus der Außenwelt, deinem Körper als Schnittstelle und deiner Innenwelt. Und woraus besteht die Welt? Aus Sinneseindrücken. Und der Körper? Aus Sinneseindrücken und Gefühlen. Und der Geist? Aus Gedanken und Gefühlen. Und woraus bestehen Sinneseindrücke, Gedanken und Gefühle? Aus Wahrnehmung, Bewusstsein, Gott, Energie, Wurd oder wie auch immer du die Ursubstanz nennen willst.

Das gilt es nun so lange zu überprüfen, bis du dir ganz sicher bist.

7: Warum ist es wichtig, das zu überprüfen und was genau meinst du mit “bis ich mir ganz sicher bin”?

– Antwort in der nächsten Ausgabe –

Max

Im Klee

Leicht gebettet zwischen feinen Gräsern und kleinen Pflanzen,

Die Blätter sich dir offenbaren in dreifaltiger Manier,

Eine zahllose Menge auf dem Boden, wie sie dort tanzen,

Eines mehr muss deines haben, die Anzahl lautet Vier.

Die Dreifachen zu langweilig und zu gewöhnlich,

Lehnst sie stetig ab, "nehmt es nicht persönlich",

Das Besondere und symmetrisch Schöne ist gesucht,

Doch Zeit braucht das Finden, mit Ungeduld verflucht.

Groß ist das Glück hast du's dann endlich entdeckt,

Bist vor Unglaube augenblicklich wild aufgeschreckt,

Stellst dir gleich die nächste Frage,

Die fördert deine Unsicherheit zutage.

Soll ich das hübsche Ding ausreißen und behalten?

Oder da lassen damit es sich kann entfalten?

Es kommen die Gedanken, die warmen und kalten,

Die dir immer wieder das innere des Schädels spalten.

Marcel

Jordan Peterson über Träume

Es ist allerdings zuzugeben, dass die archetypischen Inhalte des

kollektiven Unbewussten in Träumen und Fantasien oft eine

grotesk-grauenhafte Gestalt annehmen. Und gegen zutiefst

empfundene Angstträume oder gegen obsedierende

Angstvorstellungen ist auch das rationalste Bewusstsein nicht

gefeit.

Den zweiten Teil dieser Aussage konnte man sicherlich auf mich

anwenden, auch wenn der erste (»die archetypischen Inhalte des

kollektiven Unbewussten«) für mich rätselhaft und unklar blieb.

Dennoch war es vielversprechend. Jung hatte zumindest erkannt,

dass das, was mir passierte, passieren konnte. Darüber hinaus bot

er ein paar Hinweise zu ihrer Ursache. Also las ich weiter. Bald stieß

ich auf die folgende Hypothese. Hier war eine mögliche Lösung für

meine Probleme – oder zumindest wurde ein Ort beschrieben, an

dem ich eine Lösung finden könnte:

Die psychologische Erläuterung [von Traum- und

Fantasiegebilden], die sich nicht mit Nichtwissen und Schweigen

übergehen lassen, führt logischerweise in die Tiefen

religionsgeschichtlicher Phänomenologie. Denn die

Religionsgeschichte im weitesten Sinne dieses Begriffes (also

inklusive Mythologie, Folklore und primitiver Psychologie) stellt

das Schatzhaus archetypischer Gestaltungen dar, daraus der

Arzt hilfreiche Parallelen und erläuternde Vergleiche ziehen

kann, bestimmt zur Beruhigung und Aufklärung des in seiner

Orientierung schwer gestörten Bewusstseins. Es ist eben

unbedingt nötig, den auftauchenden Fantasiebildern, die dem

Bewusstsein fremdartig, ja sogar bedrohlich gegenüberstehen,

sozusagen einen Kontext zu geben, um sie dem Begreifen

näherzubringen. Dies geschieht, wie die Erfahrung zeigt, am

besten durch das mythologische Vergleichsmaterial.

– Jordan Peterson

Musikempfehlung: Trivium - Strife

Das Meme der Woche:

Frohe Ostern ihr Halunken!

Wenn dir diese Ausgabe gefallen hat, teile sie bitte mit deinen Leuten und ermutige so mehr Menschen, ihren eigenen Verstand zu benutzen.

Der Link zum Teilen: https://bit.ly/3mwq47H

Als Dankeschön für die kostenlose Anmeldung gibt es einen Abschnitt aus dem Kapitel "Der Sonnenwolf" aus Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand automatisch als PDF ins Postfach.​

Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Marcel

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