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Der Sonnenwolf

Der Sonnenwolf - Ausgabe 154

Published 17 days ago • 6 min read

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe! Diesmal mit:

+ Max über Leben und Ego (Buchprojekt)

+ Marcel über eine Leidenschaft

+ René über demographischen Niedergang

+ Musikempfehlung

+ Meme der Woche

8: “Die Entscheidung zwischen Leben und Ego” klingt so, als ob das Ego den Tod bedeutet. Aber wer lebt denn das Leben, wenn nicht das Ego?

Du lebst dein Leben und ich lebe mein Leben. Wir sind nicht unsere Egos. Wir haben Egos, aber wir sind sie nicht. Allerdings identifizieren sich viele Menschen so stark mit ihrem Ego, dass sie so leben, als ob sie ihr Ego wären. Das ist, metaphorisch gesprochen, eine Überidentifikation mit dem Spielcharakter, den sie im Spiel des Lebens spielen – und gleichzeitig das Vergessen oder Übersehen ihrer wahren Identität.

Um bei der Spiel-Metapher zu bleiben: Wenn das Spiel des Lebens ein Open World Rollenspiel aus der Ich-Perspektive ist, dann ist dein Körpergeist dein Spielcharakter, also dein Avatar in der Spielwelt. Die Spielwelt ist wie gesagt Gottes Traum und du bist eins seiner Traum-Alter-Egos, mit er seinen eigenen Traum erlebt – so wie du nachts deine Träume durch dein Traum-Alter-Ego erlebst. Im Gegensatz zu dir hat Gott halt nicht nur ein Traum-Alter-Ego, sondern Milliarden Traum-Alter-Egos, inklusive der Tiere. Jedes Lebewesen ist also ein Avatar Gottes, mittels dem Er seinen eigenen Traum erlebt – und gestaltet. Denn auf der Ebene von Manifestation, also in unserem alltäglichen Wachbewusstsein, werden die Dinge ja durch uns Lebewesen gestaltet. Wir Lebewesen sind die Gestaltungswerkzeuge Gottes, mittels derer er seine Traumwelt fortlaufend weiterentwickelt und umgestaltet. Nicht nur wir Menschen, sondern auch die Tiere, schließlich arbeiten wir Menschen ja oft mit Tieren zusammen.

In kindlich-simplistischer Sprache formuliert sind alle Lebewesen Gottes Werkzeuge und der Zweck ihrer Existenz besteht darin, Gottes Traum auf der Ebene der Manifestation aufzuführen bzw. Gottes Gedanken in die Tat umzusetzen. Dafür sind unsere Körpergeiste, also unsere Avatare oder Spielcharaktere, notwendig. Nicht notwendig hingegen ist der Glaube, in ultimativer Analyse dieser Avatar zu sein. Wir sind nicht unsere Avatare, wir haben sie bloß – so wie du in einem Videospiel nicht der Spielcharakter, sondern der Spieler bist – auch wenn du dich zum Zwecke des Spiels natürlich mit deinem Spielcharakter identifizierst. Identifikation ist aber etwas Graduelles, und es kommt auf das gesunde Maß an.

In unserem Kontext bezeichnet das Wort ‘Ego’ die ungesund übersteigerte Identifikation mit deinem Körpergeist, deinem Avatar oder Spielcharakter. Bildhaft gesprochen: Wenn sich der Spieler in seinem Spielcharakter verliert und vergisst, wer er wirklich ist, dann hat das Spiel die Macht, ihn zu triggern und unglücklich zu machen. Aber wenn nicht, dann nicht. Das ist absolut entscheidend zu verstehen: Nur durch Überidentifikation mit deinem Körpergeist gibst du dem Spiel des Lebens die Macht, dich unglücklich zu machen. Löse diese Überidentifikation auf, und du bist frei.

Die Frage ist nur: Wie? Wie kannst du deine Überidentifikation mit deinem Körpergeist tatsächlich auflösen? Sich etwas einreden und etwas tatsächlich erreichen, das sind ja zwei paar Schuhe, und gerade bei derart subtilen “Dingen” wie in unserem Kontext hier ist die Gefahr groß, beides miteinander zu verwechseln. Daher ist die direkte Selbstuntersuchung, die empirische Selbsterforschung, zwingend notwendig. Nur so können wir es vermeiden, uns in mentalen Konstrukten zu verlieren. Wir müssen das Selbst unmittelbar, direkt und empirisch untersuchen, um unsere wahre Natur zu erkennen und unsere Überidentifikation mit unserem Körpergeist aufzulösen.

9: “Empirisch untersuchen” klingt für mich mehr nach Wissenschaft als nach Spiritualität. Was tun wir hier wirklich?

– Antwort in der nächsten Ausgabe –

Max

Leidenschaft

Ich liebe zu sehen, wie der Staub die blassen Säulen umschlingt,

Wie die Oxidation dem alten Eisen den letzten Atemzug abringt,

Wie noch Einer aus dem siebzehnten Stock in Freiheit springt,

Wie ein Chor aus Toten sich selbst in den Tiefschlaf singt.

Ich mag zu riechen, wie das Feuer die letzten Späne verzehrt,

Wie das Bakterium die weich gewordenen Körper vergärt,

Zu hören, wie der Hammer den sich falsch bewegenden Kiefer belehrt,

Wie der nette Mann seine nächste Beute überfallend begehrt.

Ich mag zu schmecken, wie die Maden sich in meinem Bauche winden,

Wie die Rauchschwaden der Scheiterhaufen sich an meine Zunge binden,

Wie die Früchte den Weg in meinen Magen, nicht in die Erde finden,

Wie alles gleich wird und die Eindrücke in ein graues Meer schwinden.

Ich ertrage das Gefühl von falschem Sanftmut in drückender Enge,

Von eingeredeter Freiheit in einem silbernen Käfig der Zwänge,

Von Gier nach Asche, Wasser und Erde in den Lungen,

Von unehrlicher Verehrung nach Liedern, die nimmermehr gesungen.

Marcel

Demographischer Niedergang

Die demographische Entwicklung wird überbewertet. Und auch wenn ich weder den Geburtendschihad noch die fatalen Auswirkungen des Feminismus leugne, so ist es doch alles eine Frage des Zeithorizontes. Auf lange Sicht zählen nur Qualität und Funktionalität, wobei letzteres vor allem Energieeffizienz bedeutet.

Und diese Grundregel der Evolution war in den letzten zwei Jahrhunderten de facto außer Kraft gesetzt. Der Zugriff auf fossile Energieträger war eine extreme Ausnahmesituation in der Menschheitsgeschichte, die unglaublich stark ausdifferenzierte und damit abstrakte Gesellschaftsmodelle ermöglichte. Das wiederum förderte, forderte und führte zu einer nie dagewesen Übersozialisierung und Abhängigkeit von gesellschaftlichen Institutionen.

Zwar wurde unsere Wirtschaft im Prinzip immer energieeffizienter aber dies hat niemals den Energiebedarf reduziert, sondern nur den Ausstoß an BIP erhöht, welcher wiederum ins Klo geschüttet wird um die gesellschaftliche Resilienz zu minimieren. Wie ein Leistungssportler, der seinen Metabolismus optimiert um seinen Krebstumor besser versorgen zu können.

Das Ganze ist eine genetische und sozioökonomische Sackgasse. Wenn diese Zivilisation hier zusammen bricht, und ich bin davon überzeugt, dass das geschehen wird, dann ist es egal wie viele sozial verwahrloste Biodeutsche oder Musel es gibt. Dann ist es nur wichtig sich möglichst schnell gesund zu schrumpfen, hin zu den Organisationsgrößen die in der neuen Zeit am überlebensfähigsten sind.

Rom hatte in der Antike eine Million Einwohner, dicht aufeinander gestapelt wie heutzutage in Bangladesch, abhängig von externen Getreidelieferungen und unfähig den Status Quo aufrecht zu erhalten. Im Frühmittelalter waren es dann noch Zehntausend.

Die ganze Klagerei wegen der demographischen Entwicklung findet ja nur statt weil die Leute schlechterdings nur extrapolieren. Sie nehmen die aktuelle Entwicklung und gehen implizit davon aus, dass das ewig so weiter geht. Als wäre es in der Zukunft überhaupt noch möglich die Horden an Musel, Gendermüll, Rentner etc. durchzufüttern.

Lustigerweise versucht man genau das zu erreichen indem man die Komplexität des System weiter erhöht. Man versucht mit immer weniger und qualitativ höherer Arbeit noch mehr Output zu erzeugen, der dann sozial gerecht an die importierte Unterschicht der dritten Welt verfüttert wird.

Lieber eine hochkomplizierte, vollautomatisierte Landwirtschaftsmaschine anschaffen als den urbanisierten Pöbel zur Feldarbeit zu verpflichten. Denn letzteres könnte ja den sozialen Frieden gefährden und - Klima bewahre - den Rechtspopulisten in die Hände spielen.

Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Das einzige was den Kollaps verhindern könnte wäre eine proaktive Reduktion der Komplexität. Aber dazu fehlt den Verantwortlichen sowohl der politische Wille als auch die intellektuelle Kapazität.

Und wenn der von mir prophezeite Kollaps dann tatsächlich eintritt ist die gesamte demographische Entwicklung genauso egal wie die Größe eines Heuschreckenschwarms oder der Börsenkurs eines Shitcoins.

Dann zählt nur noch die Fähigkeit auf Gemeinschaftsebene zu kooperieren. Die Clanmusel sind uns da prinzipiell überlegen, aber nur weil sie als Nutznießer in einem sterbenden System leben. Aus sich selbst heraus wären sie nur zur Subsistenzwirtschaft fähig. Wir können da mehr. Alles was wir tun müssen ist uns der abrahamitischen Sklavenmoral und ihrer kulturmarxistischen Derivate zu entledigen.

Spiritualität ist hier wichtig und richtig aber sie muss unbedingt auf die Gemeinschaftsebene gehoben werden. Persönlichkeitsentwicklung ist schön und gut aber mittelfristig brauchen wir vor allem Gemeinschaftsentwicklung.

Bei Leuten, die wegen der Demographie klagen stelle ich immer wieder fest, dass diese mental immer noch mit dem hiesigen System verbunden sind. Sie können sich nichts anderes vorstellen und bleiben emotional an ihm verhaftet.

Und deswegen beklagen sie auch all die Dysfunktionalitäten auf der Gesellschaftsebene, insbesondere die stetig steigende Toxizität auf dem Datingmarkt. Ist diese offenkundige Wahrheit erst einmal ausgesprochen wird das Thema auch zugleich auf die individuelle Ebene verlagert und als Ausrede für persönliches Versagen gebrandmarkt.

Die Wahrheit ist aber eben, dass es extrem schwer ist auf der individuellen Ebene die Dysfunktionalität der Gesellschaft auszugleichen. Und damit ist nicht nur die Brautwerbung gemeint, sondern insbesondere das Heranziehen von mental gesundem Nachwuchs. Der Staat ist hier nicht nur keine Hilfe mehr, sondern dank der Regenbogenagenda sogar zu einem ernsthaften Problem geworden.

All diese Themen lassen sich aber innerhalb einer Gemeinschaft relativ leicht bewältigen. Der rechtsesoterische Zirkel erschafft hierfür ein ähnliches Umfeld wie es in früheren Zeiten die Dorfgemeinschaft gewesen ist. Und dann sind drei oder vier Kinder auch nicht mehr die große Herkulesaufgabe, sondern einfach nur der Normalfall, wie es in gesunden Gesellschaften schon immer der Fall gewesen ist.

– René

Musikempfehlung: DEATHCHANT - CHARIOT

Das Meme der Woche:

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Der Link zum Teilen: https://bit.ly/3mwq47H

Als Dankeschön für die kostenlose Anmeldung gibt es einen Abschnitt aus dem Kapitel "Der Sonnenwolf" aus Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand automatisch als PDF ins Postfach.​

Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Marcel

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