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Der Sonnenwolf

Der Sonnenwolf - Ausgabe 153

Published 24 days ago • 6 min read

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe! Diesmal mit:

+ Max über Wissen und Glauben (Buchprojekt)

+ Marcel über eine Richtung

+ René über Star Trek

+ Die petersche Musikempfehlung

+ Meme der Woche

7: Warum ist es wichtig, das zu überprüfen und was genau meinst du mit “bis ich mir ganz sicher bin”?

Was du nicht überprüfst, kannst du höchstens glauben – aber nicht wissen. Echtes Wissen, also nicht Glaube, der mit Wissen verwechselt wird, sondern wahrhaftiges Wissen, das durch direkte Erfahrung und unmittelbare Überprüfung entstanden ist, ist letztendlich mächtiger als Glaube.

Das sage ich in dem Wissen, dass Glaube sprichwörtlich Berge versetzen kann und dass der Mensch immer auch gemäß seines Glaubens handeln muss – weil er nie alles wissen kann und deswegen immer auch glauben muss.

Aber wenn du die Wahl zwischen Wissen und Glauben hast, willst du dann nicht lieber wissen? Ist es nicht erfolgversprechender, dein Leben an deinem Wissen statt an deinem Glauben auszurichten, zumindest wenn du die Wahl hast?

Und hier hast du die Wahl: Du kannst das Jetzt jederzeit überprüfen – du musst deine materialistische Konditionierung nicht unhinterfragt weiter glauben. Du kannst sie jederzeit hinterfragen und überprüfen und dadurch Wissen gewinnen. Nicht theoretisch, sondern ganz direkt, unmittelbar, empirisch

Wie gesagt, ich will dich nur von einer einzigen “Sache” überzeugen, nämlich dir selbst mehr als deiner Konditionierung zu vertrauen.

Und deine Konditionierung schreit natürlich: “Was für ein Unsinn! Materie ist doch überall. Ich lese diese Zeilen, während ich auf Materie sitze und Materie in den Händen halte. Die ganze Außenwelt besteht aus Materie, das weiss doch jedes Kind!”

Aber deine Konditionierung verwechselt das Konzept mit dem Tatsächlichen. Alles, was wir Materie nennen, sind Amalgame aus Sinneseindrücken. Nimm irgendeinen beliebigen Gegenstand: Du kannst ihn sehen und anfassen, eventuell auch schmecken und riechen, bei Aktivität ggf. auch hören – aber was ist da tatsächlich außer diesen Sinneseindrücken? Wir verweben unsere Sinneseindrücke zu Konzepten – und vergessen oder übersehen, dass wir das getan haben und leben fortan in einem Netz aus Konzepten statt in der Realität.

Eine simple Metapher, um das ein bisschen greifbarer zu machen: Eine Spinne spinnt ein Netz und bewegt sich auf diesem Netz hin und her – sie erlebt ihr Netz als etwas Äußeres, aber wo kommt dieses Netz her? Aus ihr. So ist das auch mit unseren Konzepten: Sie sind das mentale Netz, in dem wir uns bewegen. Und so wie die Spinne ihr Netz braucht, so brauchen wir auch unsere Konzepte, aber wir tun gut daran, sie nicht als Realität, sondern als individuelle Lebenswirklichkeit zu begreifen.

Jemand, der seine Konzepte für die Realität hält, ist wie eine Spinne, die ihr Netz nicht verlassen will, obwohl der Baum in Flammen steht, zwischen dessen Ästen sie ihr Netz gespannt hat. Sie könnte einfach ein neues Netz an einem anderen Baum spinnen – aber dazu muss sie ihr altes Netz aufgeben und loslassen. Übertragen auf uns Menschen ist das die Entscheidung zwischen Leben und Ego.

8: “Die Entscheidung zwischen Leben und Ego” klingt so, als ob das Ego den Tod bedeutet. Aber wer lebt denn das Leben, wenn nicht das Ego?

– Antwort in der nächsten Ausgabe –

Max

Immer Vorwärts!

Voran! Voran, wie ein heißer Sturm aus Eisensplittern,

Mit gefletschten Zähnen die eiskaltes Blut wittern,

Ein heranschnellendes Gepolter wie ein immerhelles Gewitter,

Was ihn zurückhält und bremsen will, darauf tritt er.

Augen treffen peitschend auf ihre Ziele wie nukleare Pfeile,

Trübsal, Pein, Angst und Verunsicherung werden annihiliert,

Damit die Göttin des rostigen Zeitalters keine Nachkommen gebiert,

Und zwischen etwas Urverwachsenes treibt man keine Keile.

In den Fäusten der Unendlichkeit wird das Metall,

Zu Staub gemahlen und bringt jeden Mann zu Fall,

Wer dies aber im Wimpernschlag begreift und überwindet,

Dessen Vermächtnis auch in Äonen nicht mehr schwindet.

Rage, Zorn und Furor entfesselt in rotem, flüssigem Gold,

Das ihr kennen, ehren und solange ihr seid, nutzen sollt,

Mit dem Hammer in der Schmiede und auf dem Feld der Schlacht,

Dem Erzfeind voller Wahn und Freude ins Antlitz lacht.

Marcel

Star Trek und Moral

In letzter Zeit gucke ich häufiger die alten Star-Trek Serien, aktuell insbesondere Deep Space 9 und davor auch ein paar Folgen Enterprise TNG. Und so unterhaltsam das teilweise auch sein mag, unterm Strich ist das alles totaler Müll und vor allem ist es extrem toxisch. Das gesamte Star Trek Universum ist im Prinzip nichts anderes als ein subversiver, totaler Krieg gegen die westliche Gesellschaft.

Das beginnt mit der extremen Inkonsistenz und Unlogik sämtlicher Aspekte, die von diesem fiktionalem Universum berührt werden, und dabei spreche ich noch nicht einmal von Warpantrieben, Wurmlöchern und dem Beamen, sondern von den nichttechnischen Aspekten. So wird die menschliche Gesellschaft im Prinzip als idealer Kommunismus beschrieben, die Leute arbeiten nur um sich selbst weiter zu entwickeln und überhaupt ist die Föderation das Paradies, alle Bedürfnisse werden gedeckt und Geld hat man schon lange abgeschafft. Totaler Blödsinn also.

Hinzu kommt eine omnipräsente Speziesschande, da paaren sich Klingonen mit Trills, Menschen mit Klingonen und Ferengi mit Bajoranern. Letzteres ist eines meiner Lieblingsbeispiele dafür wie die Medien jungen Männern bezüglich der Sexualität ins Gehirn scheißen: vor die Wahl gestellt sich entweder mit einem attraktiven, erfolgreichen Sternenflottenarzt und -offizier oder mit einem debilen Ferengi-Alien zu paaren, entscheidet sich die eine Bajoranerin(die im Prinzip auch Menschen sind) natürlich für das hässliche Alien, weil das irgendwie so nett und lieb ist.

Das Ganze ist natürlich nichts anderes als eine Metapher für die mittlerweile übliche Vermischungspraxis, deren Nachteile in Star Trek genauso wenig existieren wie in den Köpfen der real existierenden Grünen.

Aber das ist nicht mal das eigentlich Toxische. Das wirklich Schlimme an Star Trek ist diese infantile Moral, diese Vorstellung man müsse nur das Richtige tun, sich selbst zum weißen Ritter adeln und würde dann zwangsläufig, gar schicksalshaft gewinnen. Und das kann innerhalb dieses Moralpornos auch nur funktionieren weil die ultimative Regenbogengesellschaft, in der alle möglichen Rassen, Kulturen und Spezies friedlich zusammen leben, quasi auf unendlich klimaneutrale Ressourcen aus dem Replikator zugreifen kann.

Und nichts davon muss erklärt werden. Alles ergibt sich ganz organisch aus dem gesellschaftlichen Fortschritt. Das ist die Grundlage des marxistischen Geschichtsbildes - die Vorstellung, dass technischer und gesellschaftlicher Fortschritt zwangsläufig in den Kommunismus führen. Linke Orthodoxie in Reinform.

Und natürlich ist das auch immer so portioniert, dass das linke Gehirn es verarbeiten kann. Entscheidungen sind im Prinzip immer eindimensional - es gibt die moralisch richtige Entscheidung, für die zwar ein Preis zu zahlen ist, aber am Ende hat man das eben so zu tun damit man eine Chance auf das gerechte Zufallsereignis / Deus Ex Machina hat.

Komplexe Szenarien und echte Weisheit kommen niemals drin vor.

Alles sind Plattitüden und es ist alles falsch und dumm und überhaupt ist das Ganze dermaßen willkürlich, dass man sich eigentlich nicht ernsthaft damit beschäftigen kann. Und dennoch wirkt sich all das seit Jahrzehnten auf das Weltbild der gesamten westlichen Zivilisation aus. Fast jeder Westler hat eine oder mehrere Star-Trek Serien geschaut, was zwangsläufig das Bewusstsein mit formt, zumindest solange man das Gesehene nicht ernsthaft kritisch reflektiert.

Und genau deswegen möchte ich den Leser dazu ermuntern dies entgegen des Hauptstromes einfach mal zu tun. Schaut euch doch mal die Serien euer Kindheit nochmal an und untersucht inwiefern sie eure Sich auf die Welt geprägt haben, egal ob es nun um das Menschsein, Geschichte oder Ethik und Moral geht.

Denn wenn ich recht habe und das tatsächlich alles hochtoxisch ist, dann könnte sich hier eine wahre Goldgrube für Persönlichkeitsentwicklung auftun. Denn viele Menschen haben ihre individuellen Traumata und Kindheitsverletzungen im Blick, aber niemand hinterfragt die Toxizität kollektiver, als Unterhaltungssendungen getarnter Propaganda, die ganzen Generationen die technologische Utopie einer infantilen Moralorgie ins Gehirn geschnoddert hat.

Hier eine Idee für eine konkrete Übung: Schaut euch eine Folge einer kitschigen Serie an und schreibt im Anschluss auf was eurer Meinung nach alles Blödsinn war, insbesondere was die Motive und Handlungsweisen der Akteure angeht. Handeln Menschen euer Erfahrung nach im echten Leben so? Warum nicht? Irgendwann könnt ihr die Übung mit der selben Sendung wiederholen und eure Texte vergleichen.

Das ist nur eine Idee von mir. Unterm Strich sollte man sich Unterhaltungssendungen immer noch anschauen um sich unterhalten zu lassen. Aber ich denke die Übung könnte insbesondere für jene nützlich sein, denen in der Vergangenheit öfter mal Naivität und Einfältigkeit attestiert wurde.

– René

Die petersche Musikempfehlung: Votum - Spiral

Das Meme der Woche:

Wenn dir diese Ausgabe gefallen hat, teile sie bitte mit deinen Leuten und ermutige so mehr Menschen, ihren eigenen Verstand zu benutzen.

Der Link zum Teilen: https://bit.ly/3mwq47H

Als Dankeschön für die kostenlose Anmeldung gibt es einen Abschnitt aus dem Kapitel "Der Sonnenwolf" aus Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand automatisch als PDF ins Postfach.​

Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Marcel

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